Was soll ich als Künstler machen angesichts des Krieges? Ich bin machtlos, bin unbewaffnet, bin hilflos und überfordert. Ich kann nur mit Kunst reagieren.
Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine drucke ich jeden Tag ein Schaf, jeden Tag ein anderes, jeden Tag aufs Neue. Zu jedem Schaf ist mit Zähl-Strichen festgehalten an welchem Kriegstag wir uns befinden.
Die inzwischen zur Masse angewachsene Schafherde klagt an, sie verdeutlicht zumindest das zeitliche Ausmaß des Krieges. Aus der Tageszeitung ausgeschnittene Fotografien die die auch mit einem Schaf bedruckt werden, erweitern die Situation um politische Aspekte: zu sehen ist z.B. Adolf Eichmann bei seinem Kriegsverbrecherprozeß, verwundete Soldaten aus dem Vietnamkrieg, Getreide-felder aus der Ukraine, glühender Stahl im Hochhofen, usw.
Auch diese Schafherde ist machtlos. Die Schafe sind nicht die Opfer des Krieges, aber sie möchten ein Zeichen sein. Sie spiegeln meine und unsere innere Zerrissenheit dieser furchtbaren Situation ausgeliefert zu sein. Die Arbeit wird solange andauern, bis dieser Krieg beendet ist.